Portfolio

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Kamal Sallat, geb. am 10. Juli 1980 in Idlib, Syrien, wohnt seit 2015 in Berlin. Er hat von 2004 bis 2009 an der Universität Damaskus Kunst studiert und ist seitdem als freischaffender Künstler tätig. Daneben hat er auch als Cartoonist, Bühnenbildner, Innenarchitekt und Restaurator unter anderem von Kirchen gearbeitet. Seine Werke wurden in Syrien, in der Türkei, in Schweden und in Deutschland in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. 
Dabei hat sich Kamal Sallat immer als politischer Künstler verstanden und bereits während seines Studiums in vielen Projekten mitgearbeitet, etwa in einem, das sich kritisch mit manipulierten Wahlen in seiner Heimat auseinandergesetzt hat.
Nach seiner Flucht zunächst in die Türkei, 2015 nach Deutschland, drehen sich seine Arbeiten oft um das Leben als exilierter Künstler, etwa in den Ausstellungen, „Revolutionary Revolution“ oder „Syrianland outside the Homeland“. 

Dabei geht es auch um seine eigenen Erlebnisse und Erfahrungen: Als verfolgter und exilierter Künstler, der in Syrien aufgrund eines regimekritischen Bildes in Haft kam und nachseiner Flucht aus dem Gefängnis auch sein Land verlassen musste. Als Geflüchteter, der mit dem Schlauchboot und schwimmend aus der Türkei auf eine griechische Insel kam und sich nun in einer neuen Heimat einlebt.
In Deutschland hat er als Künstler neu begonnen, unterstützt durch zwei Kurse der Berliner Universität der Künste (UdK), „Artist Training“ und „Interkulturelles Training“, und durch ein einjähriges Stipendium (2018 bis 2019) im Programm „Weltoffenes Berlin“ des Berliner Senats. 2017 hat er für die Ausstellung „Same, same, but different“ während des jährlichen UdK-Rundgangs auf seine Erfahrungen als Bühnenbildner zurückgegriffen und sich in einer Collage mit der deutschen Kopftuchdebatte auseinandergesetzt: Dafür hat er in den 
Augenschlitz eines Niqab einen Spiegel eingebaut, so dass sich die Betrachter selbst als Niqab-Träger sehen und sich so fotografieren konnten, was er wiederum fotografiert hat.
2019 hat er für den UdK-Rundgang Poster hergestellt, die sich mit der Arbeit von Weißhelmen beschäftigen, die in den Trümmern von bombardierten Häusern nach Überlebenden suchen. In der Ausstellung waren die Stimmen der Weißhelme während einer Rettungssituation zu hören
2018 hat er mit anderen syrischen Künstlern in der Kunsthalle des schwedischen Sandviken zu „Syrian Aesthteical Scream“ mehrere Bilder gezeigt.

In Kooperation mit dem Brücke-Museum im Rahmen des Projekts „Ich sehe was, was du nicht siehst! Eine künstlerische Reaktion und subjektive Narration zum Werk von Max Pechstein, ,Fischerboot‘, 1913“ sind dann unterstützt durch das Programm „Weltoffenes Berlin“ ein Dokumentarfilm und mehrere Bilderzyklen entstanden. 
Für den Dokumentarfilm „In einem Boot“, der in Kooperation mit dem Brücke-Museum gedreht und dort gezeigt wurde, hat er auf seine Erfahrungen eines Nebenjobs für eine Filmfirma zurückgegriffen. Für den Film ist er auf die griechische Insel Lesbos gereist und hat dort auch im überfüllten Lager Moria Interviews mit Geflüchteten zur Ihrer Flucht mit dem Boot geführt.

Vom Film sind auch seine folgenden Bilderzyklen inspiriert. So beginnt der Film „In einem Boot“ mit einer Einstellung des riesigen Bergs aus Rettungswesten und zerstörten Schlauchbooten auf Lesbos. Seine Farben und Formen finden sich aber auch in seinen daraufentstandenen Gemälden wieder. 
In der Ausstellung „A Journey of Belonging – Part II“ hat Kamal Sallat 2019 außerdem fünf seiner Werke zum Thema Lager gezeigt, die ebenfalls unter dem Eindruck seiner Reise ins Camp Moria und den Kontakt zu seinen Angehörigen in Syrien entstanden sind, die mittlerweile ebenfalls teilweise in Lagern leben.

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